Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 32. Sitzung / Seite 123

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In der Gegend, wo ich zu Hause bin, nämlich in Langenlois – jenes Gebiet, das sozu­sagen eines der hauptbetroffenen Gebiete war, nämlich mit der Katastralgemeinde Zöbing, wo der Kamp durchfließt, der den ganzen Ort weggeschwemmt hat –, muss ich feststellen, dass das, was da jetzt entlang des Kamp passiert, wenig zukunftsweisend ist. Zuerst einmal sind sämtliche Bäume abgeholzt worden. Alle, die sich schon einmal damit beschäftigt haben, was Renaturierung heißt und was notwendig wäre, um der­artige Hochwässer in Bahnen zu bringen – verhindern kann man sie ohnehin nicht –, wissen, dass das genau der falsche Weg ist.

Ich möchte in diesem Zusammenhang auf ein Tiroler Projekt hinweisen, das auch vom Ministerium unterstützt worden ist, nämlich auf das Projekt Großache. Manche von Ihnen werden es kennen; es ist ein Musterprojekt, wenn es um Renaturierung eines Flusses geht. Es hat an der Großache im vorigen Jahr auch nicht diese katastrophalen Auswirkungen gegeben – nicht nur, weil der Niederschlag geringer war, sondern weil eben dafür gesorgt worden ist, dass es eine ordentliche Renaturierung, einen voraus­schauenden, vorsorgenden Hochwasserschutz gibt.

Dieses Projekt ist unter der damaligen Landesrätin Evelin Lichtenberger von den Grü­nen umgesetzt worden; es macht also durchaus Sinn, wenn es grüne LandesrätInnen gibt. Allerdings muss man sagen, dass das in absoluter Kooperation mit dem Ministe­rium erfolgt ist – etwas, wo es heute eher Probleme gibt.

Worum geht es? – Projekte wie das an der Großache zum Vorbild zu nehmen für die Renaturierung anderer Flüsse, eben zum Beispiel auch des Kamp, um Hochwasser in jenem Ausmaß wie im Vorjahr, soweit das eben möglich ist, möglichst in Bahnen zu lenken – im Sinne der Umwelt, aber eben auch im Sinne der Menschen, die von dieser Katastrophe betroffen waren. (Beifall bei den Grünen.)

14.53

 


Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Als nächster Redner zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Schultes. – Bitte.

 


14.53

Abgeordneter Ing. Hermann Schultes (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Hohes Haus! Ein aktueller Wetterbericht aus meiner Heimatgemeinde: 13 Millimeter nach sieben niederschlagsfreien Wochen. – Sie werden verstehen, dass ich zu dem Thema Dürrehilfe einiges zu sagen habe.

Erstens: Ich bedanke mich bei allen Fraktionen dafür, dass die Summe von 3 Millio­nen € – aus Umschichtung und neuen Mitteln – beschlossen wurde, und ich bedanke mich ganz besonders bei allen Bundesländern und Landeshauptleuten, die diese Mittel verdoppeln werden. Wenn die Europäische Kommission auch irgendwann die Notifizie­rung zustande bringt, dann werde ich mich auch bei der Europäischen Kommission dafür bedanken, dass sie uns die Erlaubnis gibt, dass wir helfen dürfen.

Meine sehr geehrten Damen und Herren! Diese Dürre nach dem katastrophalen Hoch­wasser im vorigen Jahr muss uns schon ein wenig nachdenklich stimmen. Es gibt die einen, die sagen, Wetter ist eben Wetter, und die anderen, die sagen, wir sind vom Klimawandel betroffen und sollten darüber nachdenken. So oder so, wir sollten keine Scherze damit treiben. Es hat mich schon ein wenig gestört, dass gerade Kollege Matznetter so große Worte so leichtfertig in den Mund genommen hat.

Tatsache ist: Wenn wir Bauern von Vorsorge reden, dann meinen wir damit, dass wir Humuswirtschaft betreiben, dass wir Retentionsräume zulassen. Vielleicht sollte Kol­lege Matznetter sich das einmal anschauen: Ausgerechnet einer der größten Betriebe Österreichs, nämlich das Gut Graf Hardegg in Seefeld-Kadolz , schützt eigentlich die ganze Region mit seinem großen Retentionsbau und hat für viele etwas Gutes getan.


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